Ein weiteres Projekt war die Integration eines Prüfstands für stichhemmende Materialien. Aufgabe war es, eine bestehende, veraltete Anlage zu modernisieren. Der Bauraum war somit vorgegeben und die neue Anlage musste optimal eingepasst werden. Eine weitere Vorgabe war die Prüfung nach NIJ-Standard, welcher höhere Prüfenergie benötigt und somit einen höheren Fallturm erforderlich macht.
Wie im ersten Projekt wird ein Prüfwerkzeug auf eine definierte Höhe (Genauigkeit 0,1 mm) mittels einer Servoachse gebracht und anschließend fallen gelassen. Die maximal erreichte Geschwindigkeit liegt hier bei ca. 9,6 m/s bzw. einer Aufprallenergie von 115 Joule bei Stichproben bzw. 230 Joule bei Schlagproben. Die tatsächlich erreichten Geschwindigkeiten werden mit unserer Lichtschranke „smart“ gemessen. Für die Auswertung der Geschwindigkeit und Energie steht unsere eigens entwickelte Auswerteeinheit zur Verfügung.
Die Einstellungen des Fallprozesses erfolgen über die Steuerung des Prüfstandes. Es wurden Features wie eine Fangvorrichtung, welche je nach geprüftem Material das Zurückfedern und wiederholte Einstechen des Prüfwerkzeugs verhindert und hierdurch entehende Messfehler vermeidet.
Maximale Fallstrecke ist 4,75 m, die Gesamthöhe beträgt ca. 6,6 m. Der Prüfstand ist so flexibel ausgeführt, dass Prüfungen nach der Vorschrift VPAM KDIW 2004 sowie der HOSDB Body Armour Standards for UK Police (2007) und NIJ-Standard-0115.00m Stab Resistance of Personal Body Armor, U.S. Department of Justice vorgenommen werden können. Der Prüfstand ist nach aktueller Maschinenrichtlinie 2006/42/EG konstruiert und gefertigt. Die Schutzeinhausung wurde in diesem Fall als Schutztür gestaltet.